Erich von Stroheim, geboren 1885 in Wien, war eine der faszinierendsten Persönlichkeiten der Stummfilmära. Stroheim verließ 1909 aus unbekannten Gründen seine Heimat und wanderte in die USA aus, wo es 5 weitere Jahre dauerte, bis er mit der Filmbranche zusammenstieß – und zwar zunächst als Stuntman.

Nachdem er sich bei einem Sprung von einem Hausdach am Set des Films "Die Geburt einer Nation" eine Rippe gebrochen hatte, wurde der begeisterte Regisseur D. W. Griffith auf ihn aufmerksam. So kam er an immer wichtigere Aufgaben an Sets.

Stroheim erfand für sich in Hollywood das Image des aristokratischen Militärs, nannte sich selbst Graf Erich Oswald Hans Carl Maria Stroheim von Nordenwall und erzählte von einer Militärkarriere, die bis heute vollständig unbelegt ist.

Für sein Schauspiel primär als arroganter und hinterhältiger Bösewicht erhielt er von seinen Produzenten stattdessen den Titel "Der Mann, den man gerne hasst".

Als Regisseur sah er Dreh- und Zeitpläne sowie Zensurbestimmungen und Gesundheit der Crew eher als Richtlinien. Das, ebenso wie seine fast manische Detailversessenheit sorgten dafür, dass viele seiner Projekte gekürzt oder abgebrochen wurden, wenn er nicht einfach entlassen wurde.

Heute existiert keiner seiner Filme mehr in der ursprünglichen Fassung.